Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Geschichte des Altertums - S. 83

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der Kimbernkrieg. 83 Zudem trat eben jetzt der König Bocchus von Mauretanien, Jugurthas. Schwiegervater, als dessen Bundesgenosse in den Kampf ein. Da wählte das Volk einen Mann zum Konsul, der nicht dem hohen Adel entstammte, sondern von niederer Geburt war, aber sich schon mannigfach ausgezeichnet hatte, G a j u s M a r i u s. Marius stammte aus einem 'Dorfe, das bei Arpinum im italischen Gebirge lag. Er war ein tapferer Soldat, ohne höhere Bildung, aber ehrlich und unbestechlich, freilich von großem Ehrgeiz erfüllt; als er einst als Jüngling unter einem Baume schlief, war ein Adlernest mit sieben Jungen auf ihn herabgefallen, und die Wahrsager hatten dies dahin gedeutet, daß er siebenmal das Konsulat bekleiden -würde. Er löste nunmehr Metellus im Oberbefehl ab. Auch trug er einen Sieg über Jugurtha davon. Aber der Krieg hätte sich wahrscheinlich noch lange hingezogen, wenn nicht sein Quästor, Lucius Cornelius Sulla, den er als Gesandten an Bocchus schickte, durch geschickte Unterhandlung es dahin gebracht hätte, daß er seinen Schwiegersohn 106 den Römern auslieferte. Jugurtha wurde nach Rom gebracht und dort in einem Jugurthas. unterirdischen Kerker erdrosselt. Marius feierte einen Triumph. Der Kimbernkrieg. § 89. Während die Römer den Krieg gegen Jugurtha führten, nmen tia-ioi. von Norden her zum ersten Male wandernde germanische Völkerschaften erschienen, die durch ihre ungestüme Tapferkeit das römische Reich in die größte Gefahr brachten, die Kimbern und Teutonen. Landsuchend hatten diese Völker mit Weib und Kind und großen Herden ihre in Schleswig-Holstein und Jütland belegene Heimat verlassen. Zuerst trafen sie bei N o r e j a im österreichischen Alpenlande ein römisches Heer und vernichteten Norej» ns„ es; doch wandten sie sich damals noch nicht nach Italien, sondern nach Gallien, das sie plündernd und verheerend durchzogen. An der Rhone brachten sie einem starken römischen Heere eine neue Niederlage bei, die so vernichtend war, daß sie von den Römern mit der Niederlage bei Cannä verglichen wurde. Jetzt war von neuem zu fürchten, daß die Barbaren in die furchtbaren Fluren Italiens einbrechen würden; noch lange sprach man später von dem „kimbrischen Schrecken". Aber seltsamerweise suchten sich die siegreichen Horden auch jetzt ein anderes Ziel; sie fielen nach Spanien ein. Indessen wählten die Römer M a r i u s zum zweiten Male zum Konsul rmd erteilten ihm diese Würde den Gesetzen zuwider darauf noch viermal .^ Nacheinander. Marius nahm mit seinem Heere im südlichen Gallien 6*

2. Geschichte des Altertums - S. 92

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
92 Gcschlchie der Nömer. mächtige Priesterschaft der Druiden und der Adel der Großgrundbesitzer. 58 Cäsar hatte es zuerst mit dem Volk der Helvetier zu tun, das, von den Germanen bedrängt, seine Wohnsitze in der heutigen Schweiz zu räumen und in einer anderen Landschaft Galliens sich eine neue Heimat zu erobern beschlossen hatte. Da er dies nicht zu dulden gedachte, griff er sie auf dem Marsche an, schlug sie und zwang sie zur Rückkehr in ihr früheres Gebiet. /; Artovist.noch in demselben Jahre wandte er sich gegen Ariovist, den mächtigen und stolzen König der germanischen Sueven, der im Begriffe war, sich im mittleren Gallien ein Reich zu gründen. Cäsars Soldaten freilich waren anfangs voll Angst und Furcht, als es gegen die Germanen gehen sollte; viele machten ihr Testament oder suchten um Urlaub nach. Dennoch führte er die Truppen bis in die Gegend des heutigen Mülhausen im Elsaß, wo die Entscheidungsschlacht stattfand. Nach hartem Kampfe wurden die Gmlanen völlig besiegt, und Ariovist floh über den Rhein, der durch Sieg die Grenze zwischen dem römischen Reich und Germanien wurde. ^Jn den nächsten Jahren unterwarf Cäsar auch die tapferen Belger und Rheinüber- die übrigen gallischen Völker. Zweimal überschrittener den Rhein, nicht um Eroberungen zu machen, sondern um-die Germanen einzuschüchtern. Auch ließen sich diese auf keine Schlacht ein, sondern zogen sich mit Weib und Kind und ihren Herden in die Wälder zurück. Auch nach Britannien setzte er zweimal hinüber, um die den Galliern stammverwandten Briten zu schrecken und ihnen die Macht Roms zu zeigen. Bis über die Themse drang er vor^begnügte sich aber damit, daß die Stämme jener Gegend ihm Geiseln stellten.") ^Indessen wuchs bei den unterworfenen Galliern der Unmut und die Erbitterung über das römische Joch. Im Jahre 52 brach ein großer Aus-^tortx-ftcm*) aus, dessen Führer der tapfere und freiheitliebende Vercing^torix war. Aber trotz anfänglicher Mißerfolge trug Cäsar schließlich den Sieg davon. Vercingetorix mußte sich ergeben. Gallien war nunmehr endgültig erobert und wurde zur römischen Provinz gemacht. Cäsars Bürgerkrieg und Alleinherrschaft. / § 101: Die Vorgeschichte des Bürgerkrieges. So erwarb sich Cäsar durch die Eroberung Galliens Macht und Reichtum, er schuf sich ein treffliches, ihm treu ergebenes Heer, und der Glanz seines Ruhmes verdunkelte den des Crasius' Tod. Pompejus. Indessen löste sich das Triumvirat aus. C r a s s u S war nach Syrien als Statthalter gegangen und hatte einen Feldzug gegen das Reiter-

3. Geschichte des Altertums - S. 98

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
98 Geschichte der Römer. Iii. Die römische Kaiserzeit. 30 v. Ehr. bis 476 n. tzhr. Das julische Kaiserhaus. 30 v. Chr. bis 68 it. Chr. Ankums § 107. Aufluftns. Die Aufrichtung der Kaiserherrschaft war ein 30u i?.%r8groj3e§ Glück für das von inneren Zwistigkeiten und Bürgerkriegen zerrüttete römische W e l t r e i ch, das ihr die Herstellung des W e l t f r i e d e n s, der Sicherheit und Ordnung verdankte. Jetzt erst konnte der Bürger wieder ungestört seiner Arbeit und seinem Erwerb nachgehen, der Kaufmann ohne Furcht seine Straße ziehen; auch die Wissenschaft und die Dichtkunst konnten noch einmal aufblühen. Eine Weltkultur entstand; und es ist eine eigenartige Fügung, daß eben zur Zeit des Augustus zu Bethlehem in 3 übet Jesus Christus, bet Weltheiland, geboren ward und in den dar ms folgenden Jahrzehnten zu der W e l t r e l i g i o n, dem Christentum, betj erste Grund gelegt wurde. Als Friedensbringer besonders ist Octavian, der nun den Namen A u g u st u s, d. h. der Erhabene, annahm, von dem dankbaren Volke und von den Dichtern verherrlicht worden. Dabei erhielt er, soweit es möglich war, die Formen der Republik. Er nannte sich nicht König; einen Teil der Macht überließ er auch ferner dem Senat, der jedoch in der folgenden Zeit mehr und mehr an Bebeutung einbüßte. Den Kern der Gewalt indessen hielt er fest in seiner Hand. Uber die Legionen führte et selbst den Oberbefehl; et wies ihnen an den Grenzen ihre Standquartiere an, um das Reich gegen äußere Feinde, zumal gegen Germanen und Partyer zu schützen. Die Ruhe in Rom sicherte et durch Schaffung einer kaiserlichen Garde, der Prätorianer. Germanen- Kriege sind unter ihm fast nur gegen die Germanen geführt Zrte0c- worden. Gegen diese fochten seine beiden Stiefsöhne Tiberius und Drusus, die Söhne seiner Gemahlin Lima aus erster Ehe. Der letztere fand in Germanien seinen Tod. Tiberius, der nach ihm den Oberbefehl am Rhein übernahm, erreichte durch eine kluge Politik, daß ein beträchtlicher Teil der Stämme Nordwestdeutschlands unterworfen wurde; aber fein Noch; 9. «. Chr.folger Varus erlitt im Jahre 9 n. Chr. in der Schlacht im Teutoburger Walde durch die von Atminius geführten Germanen eine furchtbare Niederlage. Seitdem gab Augustus den Gedanken an die Eroberung Germaniens auf und begnügte sich mit der Rheingrenze. Inneres Im übrigen war Augustus ein Ftiedenskaiset. Der wachsen en *e6,ment- Annut suchte er durch großartige Geldgeschenke und durch Anlage von Kolonien zu steuern, die Provinzen schützte er gegen Willkürhandlungen der Beamten, er legte Straßen an und suchte den Handel zu beleben, Rom

4. Geschichte des Altertums - S. 112

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
112 Geschichtliche Tabellen. 30 v. Chr. bis 47 6 it. Chr. 30 v. Chr. bis 68 it. Chr. 9 n. Chr. 69 — 96 96 — 180 um 300 395 476 Iii. Die römische Kaiser/eit. Das julische Kaiserhaus. Augustus. Feldzüge des Drusus und Tiberius in Germanien. Niederlage des Varus im Teutoburger Walde. Tiberius. Feldzüge des Germanikus. Gajus Caligula. Claudius. Nero. Brand Roms. Christenverfolgung. Das slavische Kaiserhaus. Vespasian. Titus. Domitian. Eroberung Britanniens. Die Blüte des Reichs. Nerve. Trojan. Eroberung Daciens und Mesopotamiens. Hadrian. Antoninus Pius. Mark Aurel. Der Markomannenkrieg. Die Soldatenkaiser. Caracalla. Neuordnung des Reiches durch Diokletian. K o n st a n t i n. Verlegung der Residenz. Schutz und Förderung des Christentums. Reichsteilung des Theodosius. Sturz des Romulus Augustulus durch Odonmkar. Cucfitrudercl bc§ Waisenhauses in Halle a. S.

5. Geschichte des Altertums - S. 285

1889 - Wiesbaden : Kunze
52. Die Regierung des Kaisers Augustus. 285 Halter mit festem Jahrgehalt ein, regelte die Besteuerung und überzeugte sich durch häufige Reisen von dem Zustand der Landesteile. Große Heerstraßen, die mit Meilensteinen besetzt waren, verbanden die einzelnen Provinzen und erleichterten Handel und Verkehr; Kanäle und großartige Wasserleitungen zeugten von dem Unternehmungssinn, der sich unter seiner Regierung entwickelte. Mehr auf die Verbesserung des großen Reiches als auf seine Erweiterung bedacht, pflegte Augustus zu sagen: „Der Lorbeer ist schön, aber unfruchtbar." Doch fehlten unter seiner Regierung auch die Kriege nicht ganz. Zur Sicherung der Nordgrenze des Reiches ließ er durch seine Stiefsöhne Drusus und Tiberius die nördlichen Alpenländer Noricum und Rätien, sowie Vindelicien erobern, wodurch die Donau der zweite Grenzstrom gegen die Germanen wurde. Als aber Drusus auch über den Rhein in Germanien vordrang, starb er nach einem Sturz von seinem Pferde; kurze Zeit nachher erlagen die römischen Legionen unter dem Statthalter Varus den Streichen der Germanen im Teutoburger Walde 9 n. Chr. (Teil H, §. 3). Die lange Friedenszeit im Innern des Reiches war von den segensreichsten Folgen begleitet. Nicht bloß Ackerbau, Handel und Gewerbe, sondern auch Kunst und Wissenschaft blühten auf. In der Förderung der Baukunst wetteiferte mit Augustus sein Jugendfreund und Schwiegersohn Agrippa, welcher als Feldherr und Staatsmann ihm zu jeder Zeit treulich beistand. In Rom wurden prächtige Tempel, Theater und Bäder errichtet, und Agrippa weihte den Göttern das Pantheon. Dadurch wurde Rom so verändert, daß Augustus sagen konnte, er habe das ziegelsteinerne Rom in ein marmornes umgewandelt. Die römische Litteratur erreichte ihr goldenes Zeitalter und fand in dem kunstsinnigen Cilnius M ä c e n a s einen freigebigen Beschützer. Mäcenas stammte aus etruskischem Königsgeschlecht und weilte am Hofe des Augustus. Durch seinen Einfluß kam es dahin, daß der Kaiser ausgezeichnete Talente unterstützte und einen seltenen Kreis von Rednern, Dichtern, Geschichtschreibern und Staatsmännern um sich versammelte, wodurch vorzugsweise der Ruhm der Augusteischen Zeit auf uns gekommen ist. Die Prosa hatte schon in Cicero ihren Höhepunkt erreicht; die Poesie blühte besonders unter den Hofdichtern Vergilius (Virgil), Ovidius und Horatius, die Geschichtschreibung unter Livius (§. 61, 3). So groß die Erfolge aber auch waren, welche die Regierung des Augustus auszeichnen, so groß war das Mißgeschick, das er in seinem

6. Geschichte des Altertums - S. 260

1889 - Wiesbaden : Kunze
260 Dritter Abschnitt. Zweiter Zeitraum. von Numidien, Schutz suchen mußte. Metellus war ein Mann von anerkannter Redlichkeit und Tüchtigkeit; doch das Volk war über das Treiben der Optimalen so erbittert, daß er bald den Oberbefehl an den Cajus Marius, einen Liebling des Volkes, abtreten mußte. Dieser war ein in Rom unter der Volksgunst emporgekommener Neuling (homo novus), der Sohn eines armen Landmanns aus der Nähe von Arpinum. Rauh, derb, aber tapfer und mit militärischem Talente begabt, war er nach und nach in dem Heere emporgestiegen und Hatte sich besonders in dem numan-tinischen Kriege ausgezeichnet und Scipios Anerkennung erworben. Als Legat unter Metellus dienend, war er, von dem Adelsstolz seines Führers beleidigt, nach Rom zurückgegangen, wo er sich der demokratischen Partei zuwandte, die den ausgezeichneten Soldaten mit Freuden aufnahm. Seine kolossale Gestalt, sein offener Haß gegen die Vornehmen und seine prahlerischen Reden verschafften ihm die Volksgunst in einem solchen Grade, daß er 107 zum Konsul gewählt wurde und den Oberbefehl in Afrika erhielt. Sofort nach seiner Wahl bewaffnete er die niedrigste Volksklasse, welche bisher vom Kriegsdienste frei gewesen war, setzte nach Afrika über und schlug den Jugurtha in zwei Hauptschlachten so, daß er abermals zu Bo cchus fliehen mußte. Nun brachte es fein Unterfeldherr Sulla durch geschickte Unterhandlungen dahin, daß Bacchus ihn 106 auslieferte. Marius ließ den Schänder der römischen Ehre in Ketten schmieden und führte ihn im Triumphe nach Rom, wo er in einem finstern Kerker verhungern mußte. Der Krieg mit den Cimbern und Teutonen 113—101 v. Chr. Schon vor dem Ausbruch des Krieges mit Jugurtha war das römische Reich im Norden von einem neuen Feinde bedroht und Rom in Schrecken versetzt worden (Ii. Teil, §. 3). Die Cimbern, ein germanischer Volksstamm, hatten ihre Wohnsitze an der Nord- und Ostsee verlassen und waren nach Süden vorgedrungen, um sich in Italien neue Wohnsitze zu erkämpfen. Sie hatten bei Store ja 113 v. Chr. in dem heutigen Kärnthen den römischen Konsul Papi-rius Carbo besiegt und durch ihre unheimliche Naturkraft in Rom den „eimbrischen Schrecken" verbreitet, waren aber dann nicht geradeswegs über die Alpen in Italien eingebrochen, sondern im Norden derselben westwärts nach Gallien gezogen, wo sie die Römerheere in 4 Schlachten besiegten. Von Gallien waren sie bis Spanien vorgedrungen ; von dort aber hatten sie sich nach Gallien zurückbegeben, wo sie mit einem andern germanischen Volksstamm, den Teutonen,

7. Geschichte des Altertums - S. 271

1889 - Wiesbaden : Kunze
§. 49. Cäsar in Gallien und der zweite Bürgerkrieg. 271 flußreiche Priester, die Druiden, zur Seite standen. Die Gallier waren zwar tapfer und besaßen eine gewisse Kultur, aber sie waren ohne Ausdauer, neuerungssüchtig, mit einander im Streit und zu Cäsars Zeit von äußeren Feinden umdroht. Von Osten her (aus der heutigen Schweiz) waren bereits die keltischen Helvetier in Gallien eingedrungen, um sich daselbst neue Wohnsitze zu erkämpfen. Cäsar, der für seine Provinz fürchten mußte, zog deshalb gegen die tapferen Fremdlinge, besiegte sie 58 in einer großen Schlacht bei Bibrakte (Autun) westlich der Saone und nötigte sie zur Rückkehr in ihr Land. Nun wandte er sich germanischen Eindringlingen zu. Die gallischen Sequaner (im Oberelsaß) hatten nämlich in einem Streit mit den Äduern den germanischen Suevensührer Ariovist zu Hilfe gerufen. Ariovist war über den Rhein gezogen und hatte dann beide Völkerschaften unterworfen. Als er aber immer neue Stammesgenossen über den Rhein nachkommen ließ, um seine Eroberungen in Gallien noch weiter auszudehnen, wandte sich Cäsar gegen ihn (Teil Ii, §. 3), besiegte ihn 58 unweit Vesontio (Besanyon) bei dem heutigen Mülhausen und drängte ihn über den Rhein zurück. Danach unterwarf Cäsar in hartnäckigen Kämpfen die B e l g e r im nordöstlichen und die Aquitaner im südwestlichen Gallien. Nachdem er auch die über den Rhein gekommenen Usipeter und Tenc-t er er 55 geschlagen hatte, drang er 55 und 53 zweimal über den Rhein in Germanien ein, mehr um die Germanen vor neuen Angriffen auf Gallien abzuschrecken, als um daselbst Eroberungen zu machen. Auch nach Britannien setzte er (55 und 54) zweimal über, um dort ebenfalls die Macht der römischen Waffen zu zeigen. Unterdessen aber bereitete der Arverner Vereing6torix einen allgemeinen Aufstand der Gallier zur Abschüttelung der Römerherrschaft vor, und bald sollte es sich zeigen, ob die Gallier noch Kraft genug besäßen, ihre Freiheit wieder zu gewinnen. Es kam bei Al6sia 52 (unweit Dijon) zur Schlacht, aber Cäsar blieb Sieger. Damit war die Unterwerfung Galliens, gesichert und der Rhein im Norden die Grenze des römischen Reiches. Cäsar hatte sich in den gallischen Kriegen mit Feldherrnruhm bedeckt und sich ein sieggewohntes Heer geschaffen, das ihm treu ergeben war. Erneuerung des ersten Triumvirats 56. Po mp ejus hatte unterdessen in Rom die Macht des Triumvirats behauptet, obgleich Cicero nach 16monatlicher Verbannung unter dem Jubel des Volkes ^7 zurückberufen worden war. Im Jahre 56 hatten die drei Machthaber ihren Bund zu Luc ca in Etrurien erneuert. Infolge dessen

8. Geschichte des Altertums - S. 304

1889 - Wiesbaden : Kunze
304 Dritter Abschnitt. Dritter Zeitraum. der aber trotz seiner guten Absichten weder die Ordnung in dem zerrütteten Staatswesen, noch das Ansehen des Kaisers und Senates wieder herzustellen vermochte. Im Osten stürzte Artaxerxes das Partherreich und errichtete das neupersische Reich der Sas-saniden 226, das der römischen Macht nicht minder gefährlich wurde. Nach feiner Ermordung geriet das Reich in die größte Verwirrung, während welcher innerhalb zwanzig Jahren zwölf Imperatoren erhoben und wieder gestürzt wurden. Philippus Arabs 244—249, ein Freund des Alexander Severus, suchte dadurch die Gunst des Volkes zu gewinnen, daß er 247 die tausendjährige Feier der Erbauung Roms glänzend begehen ließ; aber zu einer großen Macht konnte er das Reich nicht mehr erheben. Wie einst die Monarchie des makedonischen Welteroberers zerfiel und allmählich in dem römischen Reich ausging, so sank jetzt auch dieses immer mehr in feiner Macht herab und konnte es nicht hindern , daß germanische Völker das morsche Gebäude zuletzt gänzlich zertrümmerten und neue Reiche aufführten, welche teilweise noch auf dieser ersten Grundlage ruhen. Schon unter dem Nachfolger des Philippus Arabs, Decius 249—251, begann auf der langen Nordgrenze ein allgemeiner Sturm germanischer Völker gegen das römische Reich. Vier mächtige Völker-bündnif se (Teil Ii, §. 5) hatten sich unter diesen gebildet, die zu Wasser und zu Land sich den Römern furchtbar machten. Die Alemannen überschritten Oberrhein und Donau und drangen in den Alpen vor, die Franken am Niederrhein zogen plündernd durch Gallien bis nach Spanien; die nördlich von diesen wohnenden Sachsen verheerten zu Wasser die Westgebiete des Römerreiches; die Goten durchzogen die Balkanhalbinfel bis nach Griechenland. Als der sittenstrenge Kaiser Decius im Kampfe gegen die Goten an der Donau gefallen war, schien das Reich dem Untergange nahe zu fein. Während Gallienus 253—268 in Rom regierte, hatten sich in den verschiedenen Provinzen die Feldherrn zu Kaisern ausrufen lassen, fodaß diese Zeit von römischen Geschichtschreibern die Zeit der dreißig Tyrannen genannt wurde. Da gelang es dem strengen und tapfern Kaiser Aurelianus 270—275 den Zusammenbruch des Reiches noch einmal aufzuhalten. Er drängte die Germanen über den Rhein und die Donau zurück, besiegte die Neuperfer und zerstörte das Königreich Palmyra auf einer Oase in Syrien, welches von Odenätus gegründet worden war und nach dessen Tode von feiner Gemahlin Zenöbia (§. 62, 3)

9. Geschichte des Altertums - S. 306

1889 - Wiesbaden : Kunze
306 Dritter Abschnitt. Dritter Zeitraum. hartherziger Sohn Maxentius Schrecken und Verwüstung; nur im Westen regierte Konstantius milde und versöhnlich, linderte die Leiden des Krieges und hemmte die Christenverfolgungen. Als er auf einem Zuge nach Britannien zu Eboracum 306 starb, riefen die Soldaten seinen Sohn Konstantinus zum Cäsar des Westens aus. §. 59. Don " " s (fern (Brojjen ßis zum Intergang tfes raeftcömififien Heirfißs 476. Konstantin der Große 306 (324) — 337 war ein kluger, tapferer, ehrgeiziger Fürst und strebte darnach, die Herrschaft über das ganze römische Reich in feinen Händen zu vereinigen. Als er gegen den Maxentius in Italien zu Felde zog, soll er einst unter der Sonne ein stammendes Kreuz mit der Inschrift: „In hoc signo vinces!" (In diesem Zeichen wirst du siegen!) erblickt haben. Daraufhin trat er 312 zum Christentum über, ließ seinen Legionen statt des Adlers Jupiters eine Fahne mit dem Kreuze Christi, das Labarum, vorantragen und führte sie von Sieg zu Sieg. Nachdem er die Truppen seines Gegners in mehreren Treffen zurückgeschlagen hatte, kam es an der milwischen Brücke vor Rom 312 zum Entscheidungskampf. Maxentius wurde besiegt und ertrank in der Tiber. Konstantin bemächtigte sich der Stadt Rom und beherrschte nun den Westen, während sein Schwager, der harte und unbesonnene Li -cinius den Orient verwaltete. Die gemeinsame Regierung des Reiches konnte aber bei den beiden eifersüchtigen und herrschsüchtigen Männern nicht von langer Dauer sein. In einem Kriege, der zwischen ihnen ausbrach, verlor Licinius nach mehreren unglücklichen Treffen in Thracien 324 Reich und Leben. Konstantin war nun Alleinherrscher über das römische Reich und erwarb sich als solcher das große Verdienst, daß er die 300jährige Leidenszeit der Christen endete und dem Christentum zum Siege verhals. Schon 313 hatte er durch das Duldungsedikt von Mailand den Christen freie Religionsausübung gewährt; nach der Eroberung des Ostens erhob er 324 das Christentum zur Staatsreligion. Anfangs gewährte er dem Heidentum noch Duldung, später verbot er den heidnischen Kultus. Obgleich er aber schon 312 öffentlich das Christentum angenommen hatte, ließ er sich doch erst taufen, als er sein Ende nahe fühlte, und zeigte auch durch viele Handlungen, daß die christliche Lehre fein Inneres noch nicht durchdrungen hatte. Er ließ nicht nur feinen Schwager Licinius, sondern auch feine zweite C^9c

10. Geschichte des Altertums - S. 308

1889 - Wiesbaden : Kunze
308 Dritter Abschnitt. Dritter Zeitraum. sittenstrenger, aber eitler Fürst. Dieser hatte bis dahin die nördliche Reichsgrenze gegen die Einfälle der Germanen geschützt, 357 bei Straßburg die Alemannen besiegt und über den Rhein verfolgt, in den Niederlanden die Franken zurückgeschlagen. Als aber der Kaiser daraufhin aus Neid Julians Truppen abrief, um sie gegen die Perser zu verwenden, empörten sich die erzürnten Legionen und riefen den Julian in seiner Lieblingsstadt Paris zum Kaiser aus. Ein neuer Bürgerkrieg drohte auszubrechen, da starb der Kaiser, und nun nahm Julian ohne Hindernis den Thron ein. Als Kaiser suchte er das Heidentum neu zu beleben und das Christentum wieder zu verdrängen. Daher führt er auch in der Geschichte den Namen Apostata, der Abtrünnige. Doch die „Wolke", wie er von dem alexandrinifchen Bischof Athanasius genannt wurde, mußte der ausgehenden christlichen Sonne bald weichen. Im Kampfe mit den Neupersern 363wurde er von einem Speere getroffen und starb mit dem Ausruf: „Du hast gesiegt, Galiläer!" Sein Nachfolger Jovian 363—364 brachte das Christentum wieder zur Herrschaft. Als er starb, wurde das Reich so geteilt, daß der den Arianismus begünstigende Valens 364—378 das Morgenland, sein Bruder Valentinian I. 364 — 375 das Abendland erhielt. Letzterem folgte sein Sohn Gratian 375—383, diesem Valentinian Ii. 383—392. Im Jahre 375 brachen die Hunnen aus dem inneren Hochasien in Europa ein und gaben den Anstoß zur Völkerwanderung, die eine allgemeine Umgestaltung der staatlichen Verhältnisse (Ii. Teil, §. 5) hervorrief. Kaiser Theodosins der Große 379—395, konnte nur mit großer Mühe die bis zu den Vorstädten Konstantinopels vorgedrungenen Westgoten, gegen die Valens den Tod gefunden, zum Rückzug bewegen und sie durch Aufnahme in das römische Reich beruhigen. Er vereinigte 394 noch einmal das ganze Reich unter seinem Scepter, verbot in demselben allen heidnischen Gottesdienst und ließ die Göttertempel entweder zerstören oder zu christlichen Kirchen weihen. Vor seinem Tode 395 teilte er seine Länder unter seine Söhne; Honorins erhielt das weströmische Reich mit der Hauptstadt Rom und den Provinzen Italien, Westafrika, Spanien, Gallien und Britannien; Arkadius das oft römische Reich (auch griechisches oder byzantinisches Reich genannt) mit der Residenz Konstantinopel und den Provinzen Thracien, Macedonien, Griechenland, Kleinasien und Ägypten. Gegen das weströmische Reich richteten sich seit jener Teilung fortwährend die Angriffe germanischer Völkerschaften, denen es auf
   bis 10 von 2935 weiter»  »»
2935 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 2935 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 118
1 2351
2 86
3 375
4 7324
5 1528
6 213
7 1494
8 79
9 4213
10 9141
11 4674
12 48
13 41
14 13098
15 180
16 1407
17 753
18 64
19 443
20 10668
21 522
22 1051
23 8910
24 767
25 333
26 6091
27 823
28 1140
29 297
30 212
31 316
32 1132
33 2340
34 156
35 26
36 814
37 8310
38 617
39 1586
40 76
41 59
42 974
43 5470
44 387
45 10268
46 1285
47 149
48 2935
49 541

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 12
1 195
2 15
3 65
4 69
5 36
6 11
7 2
8 3
9 398
10 3
11 19
12 16
13 91
14 90
15 12
16 255
17 538
18 25
19 22
20 3
21 51
22 48
23 444
24 8
25 113
26 82
27 11
28 60
29 2
30 5
31 3
32 5
33 40
34 24
35 33
36 18
37 31
38 3
39 28
40 6
41 139
42 32
43 501
44 4
45 114
46 4
47 22
48 23
49 5
50 10
51 4
52 40
53 82
54 72
55 518
56 48
57 58
58 41
59 115
60 0
61 11
62 15
63 76
64 3
65 2719
66 88
67 4
68 134
69 12
70 41
71 180
72 93
73 6
74 5
75 41
76 62
77 96
78 12
79 13
80 128
81 3
82 130
83 318
84 11
85 3
86 5
87 24
88 466
89 105
90 24
91 20
92 408
93 22
94 60
95 91
96 0
97 5
98 354
99 80

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 12
1 5
2 33
3 12
4 1
5 41
6 8
7 11
8 4
9 2
10 406
11 17
12 23
13 18
14 9
15 5
16 8
17 7
18 47
19 527
20 0
21 0
22 1
23 0
24 15
25 5
26 16
27 58
28 3
29 30
30 0
31 28
32 6
33 181
34 28
35 0
36 23
37 4
38 80
39 25
40 7
41 36
42 0
43 22
44 0
45 24
46 19
47 48
48 31
49 0
50 37
51 15
52 35
53 58
54 272
55 0
56 1064
57 2
58 47
59 198
60 40
61 1
62 48
63 151
64 28
65 6
66 2
67 1
68 3
69 6
70 8
71 19
72 31
73 0
74 16
75 59
76 0
77 21
78 4
79 2
80 10
81 225
82 9
83 2
84 3
85 46
86 18
87 1
88 4
89 2
90 14
91 160
92 46
93 8
94 0
95 3
96 1
97 1
98 4
99 38
100 86
101 0
102 32
103 2
104 2
105 263
106 2
107 4
108 14
109 4
110 3
111 3
112 52
113 4
114 19
115 85
116 12
117 15
118 91
119 8
120 38
121 114
122 0
123 19
124 16
125 11
126 18
127 318
128 393
129 28
130 6
131 88
132 110
133 28
134 30
135 1
136 122
137 12
138 14
139 48
140 37
141 1
142 47
143 74
144 11
145 119
146 106
147 2
148 46
149 20
150 0
151 14
152 39
153 21
154 3
155 79
156 76
157 1
158 10
159 27
160 3
161 0
162 107
163 332
164 0
165 57
166 87
167 11
168 10
169 17
170 3
171 20
172 23
173 76
174 0
175 63
176 3
177 193
178 0
179 34
180 5
181 369
182 111
183 169
184 0
185 30
186 15
187 144
188 23
189 14
190 1
191 2
192 1603
193 24
194 29
195 4
196 17
197 47
198 0
199 4